Am Wochenende trafen sich Naturgartenbegeisterte im Garten des Vereins Gärtnern mit Kindern in Preetz e.V. zu einem Spaziergang unter dem Motto „Auf dem Weg zum insekten- und tierfreundlichen Garten – Wie helfen wir den Tieren am besten im Winter und wie bereiten wir den Naturgarten auf den Winter vor?“. Andreas Clausen, Stefan Oberschelp und Ingeborg Wittig erläuterten praxisnah, wie Gärten auf natürliche Weise winterfest gemacht werden können. Der Rundgang führte die Gruppe durch den Nutzgarten, Wildblumenbereiche sowie Biodiversitätsflächen und bot vielfältige Tipps, um Nachhaltigkeit zu fördern und Artenvielfalt zu schützen.
Die restliche Ernte, etwa von Tomaten und Karotten, wird vor dem Frost abgeschlossen. Anschließend erfolgt das Entfernen kranker Pflanzreste zur Vorbeugung von Krankheiten. Eine Gründüngung mit Winterroggen oder Klee schützt und nährt den Boden während der kalten Monate. Der Boden wird zudem mit Mulch bedeckt, um vor Frost zu schützen und Mikroorganismen zu fördern. Dies trägt zur Bodenverbesserung und langfristigen Fruchtbarkeit bei. Mehrjährige Gemüse und Stauden werden durch eine Mulchschicht aus Laub geschützt. Ein Rückschnitt der oberirdischen Pflanzenteile erfolgt erst im Frühjahr, um Insekten einen Lebensraum zu bieten. Die Gruppe erhielt praktische Hinweise zur Handhabung dieser Schutzschichten.
Wildblumenflächen: Nahrungsquellen erhalten
Ein Stopp an den Wildblumenflächen verdeutlichte die Bedeutung dieser Areale als Überwinterungsquartiere und Nahrungsquellen für Vögel und Insekten. Die Experten betonten, dass verblühte Pflanzenstände im Herbst nicht gemäht werden sollten. Dies schützt den Boden und ermöglicht eine natürliche Regeneration, während Samenstände als Nahrung für Vögel dienen. Andreas Clausen zeigte eindrucksvoll anhand von Fotografien, welche besonderen Lebewesen in diesem Jahr im Garten gesichtet wurden. Im kommenden Jahr will Andreas Clausen regelmäßig vorkommende Tierarten im Rahmen eines „Citizen Science Projektes“ erfassen.
Totholz- und Unterschlupfstrukturen
Künftig soll es im Garten des Vereins „Gärtnern mit Kindern“ Bereiche mit Totholz- und Steinhaufen geben. Diese Strukturen bieten Lebensraum für Igel, Insekten und Kleintiere und sollten über den Winter nicht verändert werden. Teilnehmer wurden ermutigt, Laub- und Asthaufen als Schutz für Tiere zu belassen und eventuell zu ergänzen. Ein achtsames Vorgehen schaffe nachhaltige Lebensräume mit minimalem Aufwand.
Die richtige Vorbereitung von Teichen und Wasserstellen wurde am Rande ebenfalls thematisiert. Übermäßiges Falllaub wird entfernt, um Sauerstoffzufuhr sicherzustellen. Laub an einigen Stellen bleibt als Versteck für Amphibien. Der Einsatz von Eisfreihaltern schützt vor vollständiger Vereisung, was vor allem für die Tiere wichtig ist.
Fazit: Nachhaltig durch den Winter
Die Veranstaltung betonte, dass ein achtsamer Umgang mit der Natur die Artenvielfalt erhält und den Garten auch über den Winter lebendig hält. Weniger „Aufräumen“ bedeutet mehr Schutz für Tiere und Boden. Die Teilnehmer verließen den Spaziergang mit wertvollen Anregungen für eine nachhaltige Wintervorbereitung im eigenen Garten und einem gestärkten Bewusstsein für die Bedeutung des Naturschutzes im Alltag.
Text und Fotos: Gärtnern mit Kindern in Preetz e.V.