Neues Leben für ein altes Notebook

Mein Notebook aus dem Jahre 2010 lebt weiter! Wie vor einem Monat an dieser Stelle beschrieben („Das Ende (?) eines Notebook-Computers“), hatte das Gerät eigentlich keine Chance mehr, weil die neue Version 11 des Windows-Betriebssystems aus technischen Gründen auf ihm nicht mehr installierbar ist. Nun aber läuft es weiter (siehe Foto) und wird für die kommenden etwa 5 Jahre Updates erhalten, darunter auch die, die es vor Viren und Hackern schützen. Der Trick: Statt Windows habe ich das frei zugängliche Betriebssystem LINUX verwendet, und zwar in der Version LINUX Lite. Wie das geht? Hier ein Erfahrungsbericht.

LINUX? Da war doch was? Meine Assoziationen mit LINUX sind: Kryptische Befehle, die man in unübersichtliche Editoren eintippen muss, und unverständliche Fehlermeldungen mit Verweisen auf noch unverständlichere Hilfeseiten… Doch das soll alles besser und einfacher geworden sein. Stimmt auch, aber trotzdem ist ein Tritt auf die Euphoriebremse angebracht: Während Windows- und Apple-Computer sich inzwischen beim ersten Einschalten praktisch selbst installieren, geht es bei LINUX nicht ganz so leicht, man muss einiges tun und benötigt auch gewisse Computer-Grundkenntnisse, um den Installationsvorgang durchzustehen. Ich hatte Schwierigkeiten, die Tastatur korrekt einzustellen, und konnte auch die Updates nur durch Eingabe etwas aufwändigerer LINUX-Befehle in Gang bringen. Andererseits ist es erstaunlich, dass es überhaupt geht, bei 15 Jahre alter Technik! Nach Abschluss der Installation war alles gut, der Rechner läuft jetzt stabil und zuverlässig. Was mir besonders gefällt: Wichtige Software, die jede(r) braucht, wird gleich automatisch mit installiert, zum Beispiel das Libre-Office-Paket (Textbearbeitung, Präsentationserstellung, Tabellenkalkulation) und der Chrome-Internetbrowser. Ich konnte sofort problemlos über das WLAN im Internet surfen, außerdem ist die Oberfläche des Betriebssystems der von Windows sehr ähnlich und lässt sich analog zu dieser bedienen. Besonderer Pluspunkt: Es kostet alles nichts, dank der weltweit arbeitenden Community, die das System pflegt und weiterentwickelt.

Wie man LINUX Lite installiert, steht hier: https://www.linuxliteos.com/manual/install.html . (Achtung, es wird viel Werbung eingestreut und wenn man nicht aufpasst, werden einem Programme auf den Rechner gespielt, die zwar nicht schädlich sind, die man aber meistens nicht braucht.)

Mein Fazit: Wenn man mit der Technik von Computern ein wenig vertraut ist (oder jemanden kennt, auf den das zutrifft), ist LINUX eine gute Methode zur nachhaltigen Lebensverlängerung von Computern. Wenn das System erst einmal läuft, kann man sofort loslegen nach dem Motto „alles dabei, was ich grundsätzlich brauche“. Fünf Jahre mehr statt wegwerfen – das ist eine lohnende Option!

Text: Gert Braune
Foto: privat


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